In Sachen Brexit ist weiterhin alles unklar und Großbritannien droht ein Ausscheiden aus der EU ohne vertragliche Regelungen. Auch zwischen den USA, der EU und China schwelt der Konflikt. Dies alles belastet den weltweiten Handel deutlich. Aus diesen Gründen hat die Welthandelsorganisation WTO nun ihre bisherigen Erwartungen über die Wachstumsaussichten nach unten korrigiert.
Es ist gerade einmal ein Jahr her, dass die Welthandelsorganisation WTO bei ihren Prognosen für das Jahr 2019 noch von einer Steigerung des weltweiten Austauschs von Waren ausgegangen war. Dann wurden die Erwartungen ein erstes Mal zurückgeschraubt. Man ging dabei lediglich von einem Zuwachs von 3,7 Prozent aus. Nun hat man diese Prognose einmal mehr als zu optimistisch verworfen und den Wert nun bei einem Zuwachs von lediglich 2,6 Prozent angesetzt. Zu zahlreich seien die Konflikte und Krisen, so die WTO, um an einem Wert wie etwa im Vorjahr, wo das Wachstum drei Prozent betragen hatte, festzuhalten.
Zu den Konfliktherden zähle beispielsweise der nach wie vor schwelende Konflikt zwischen den USA und China. Aber auch der Handelsstreit der USA mit der EU zählen hierzu. Beim Brexit ist die Lage weiterhin völlig ungeklärt.
Das größte Risiko stelle der Konflikt um den Handel dar, der zwischen China und den Vereinigten Staaten von Amerika existiere. Hier hatte man sich immer wieder gegenseitig mit Strafzöllen abgemahnt. Derzeit versuchen beide Seiten, den Streit anderweitig aus der Welt zu schaffen. Allerdings besteht hier weiter die Gefahr, dass man sich nicht einigt. Sollte dies der Fall sein, dann sei, so die Welthandelsorganisation, nur noch mit einem Wachstum von 1,3 Prozent zu rechnen. Allerdings sei dies keine Einbahnstraße. Könne eine Einigung erzielt werden, dann bestünde hier Hoffnung, dass ein Wachstum von bis zu vier Prozent möglich ist.
Die exportierenden Unternehmen in Deutschland zeigen sich bislang von den Risiken eher unbeeindruckt. Hier geht man weiter davon aus, dass das Jahr 2019 einen Rekord in Sachen Umsatz mit sich bringt. Die Ausfuhren, so die Unternehmen, dürften dann um bis zu drei Prozent zugelegt haben und einen Wert von 1,357 Billionen Euro ausmachen. Dies betont der BGA, der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen. Man stützt diese Annahme auf den Wert des Jahres 2018. Hier habe man ein Wachstum in ähnlicher Größenordnung verbuchen können.