Panama Papers: Siemens-Manager hinterging offenbar eigenes Unternehmen

Beim Schmiergeldskandal um Siemens wurde das Unternehmen möglicherweise von einem Manager aus den eigenen Reihen über den Tisch gezogen. Unterlagen, die eigentlich im Zusammenhang mit den Pananma Papers stehen, nähren diesen Verdacht.
Dem NDR wie auch der Süddeutschen Zeitung liegen Unterlagen vor, die nahelegen, dass im Zuge des Siemens-Schmiergeldskandals offenbar einstige Manager von Siemens selbst Gelder aus schwarzen Kassen für sich selbst genutzt haben sollen. Damit sollen sie sowohl die Staatsanwaltschaft wie auch den Konzern selbst in die Irre geführt haben. Im Visiert der Untersuchungen steht dabei ein Siemens-Manager hohen Ranges aus Mexiko, der die Verfügungsgewalt auf 100 Millionen Dollar Schwarzgeld gehabt haben soll. Mit dem Auffliegen des Skandals um Schmiergelder habe der Mann sich selbst an die Staatsanwaltschaft in München gewandt und seine Unterstützung angeboten haben. Gegen eine Geldbuße soll das Verfahren dann im Jahre 2010 eingestellt worden sein, nachdem gegen den Mann wegen Untreue ermittelt worden war.

Dies bestätigte auch die Staatsanwaltschaft und betonte, dass der Manager sich aktiv an der Aufklärung beteiligt habe und zudem die Gelder zurückgeführt habe. Nun aber könnte all dies in neuem Licht erscheinen, denn offenbar handelte es sich bei der Aussage des Mannes nur um ein Teilgeständnis. Offenbar habe sich der Manager selbst aus Schwarzgeldkonten bereichert und auch nur einen Teil davon an Siemens zurückgezahlt. Die restlichen Gelder von bis zu zwei Millionen Dollar seien offenbar auf private Konten geflossen, die in der Schweiz und auf den Bahamas geführt werden.
Die Münchner Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob sie für die Straftat nun einen Anfechtungsverdacht habe. Auch müsse nun geklärt werden, wem überhaupt nun die Geldsumme zustehe. Weitere Prüfungen seien nun erforderlich, die sich auf das Recherchematerial stützen würde, das im Zusammenhang mit den Panama Papers zu den Journalisten der SZ zugespielt worden sei. Dies aber könne problematisch werden, die die SZ-Journalisten bereits angekündigt hätten, ihr Material Behörden nicht übergeben zu wollen.

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