Bayer kämpft weiter mit den Folgen, die dem deutschen Unternehmer die Übernahme des US-Rivalen Monsanto beschert hat. Nachdem ein Gericht eine Strafe in dreistelliger Millionenhöhe gegen Monsanto verhängt hat, stehen nun weitere Klagen ins Haus. Die Aktie reagierte inzwischen und drehte um etwa sechs Prozent ins Minus.
Schwere Zeiten für Geldanleger, die auf die Aktie des deutschen Konzerns Bayer setzten: Nach Berichten über weitere Klagen, die dem Unternehmen in den USA drohen, ist der Anteilsschein von Bayer auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Das Minus beträgt zeitweise bis zu sechs Prozent. Aktien von Bayer notierten mit einem Wert von 75,58 Euro. Das Urteil eines amerikanischen Gerichts im Rahmen eines Schadensersatzprozesses gegen Monsanto hatte zur Folge, dass der Börsenwertes von Bayer insgesamt um 15,7 Milliarden Euro geringer wurde. Die Aktien von Monsanto standen dabei noch deutlich stärker im Kreuzfeuer: Hier bedeutete das Urteil ein Minus von 18 Prozent.
Das Magazin „Wirtschaftswoche“ berichtet nun über weitere Klagen, die Monsanto drohen, nachdem bereits die aktuelle Strafe in Millionenhöhe verhängt worden war. In den USA laufen weitere Sammelklagen wegen gesundheitlicher Schäden, die Personen durch das Unkrautvernichtungsmittel Dicamba erlitten haben sollen. Seit geraumer Zeit seien einige Behörden in den USA auf das Mittel aufmerksam geworden. Zeitweise hatten die Behörden in den Bundesstaaten Missouri und Arkansas ein Verkaufsverbot ausgesprochen, weil er hier Beschwerden und juristische Auseinandersetzungen gegeben hatte.
Einem Hausmeister, der unheilbare an Krebs erkrankt war, hatte ein US-Gericht eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe zugesprochen. Monsanto, so das Gericht, habe die Gefahren, die von dem Unkrautvernichtungsmittel ausgegangen seien, verschleiert. Mit weiteren Entscheidungen gegen Monsanto seien daher nach Meinung von Analysten wahrscheinlich – zumal die Zahl weiterer Klagen in die Tausende gehen könne.
Der Kauf von Monsanto dürfte sich für Bayer trotz der aktuellen Situation rechnen. Bis zum Jahre 2021 werde nach Meinung von Bayer das zugekaufte Unternehmen einen positiven Beitrag zum Ergebnis beisteuern. Man rechnet hier mit einem zweistelligen Prozentbereich beim bereinigten Ergebnis der Aktie. Derzeit laufen bei Bayer zudem die Verkäufe von Unternehmensteilen an BASF. Dies war eine Bedingung dafür, dass Bayer den US-Rivalen hatte übernehmen dürfen.