Nach der Pleite des Mutterkonzerns Thomas Cook hat die Fluggesellschaft Condor nun Sicherheit zur Planung des fortlaufenden Betriebs. Die Kommission der EU hat einen Staatskredit genehmigt. Sowohl der Bund wie auch das Land Hessen haben die Summe von 380 Millionen Euro der derzeit zahlungsunfähigen Airline zur Verfügung gestellt.
Es ist bereits einige Wochen her, dass aus Brüssel Signale zu vernehmen waren, dass die EU-Kommission gewillt sei, Condor einen staatlichen Überbrückungskredit zu bewilligen. 380 Millionen Euro hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hier nun vorgesehen – ein Unterfangen, dass den Wettbewerb nach Ansicht der EU keineswegs übermäßig verzerre. Dies war jetzt von den Behörden der EU zu hören. Damit herrscht nun bis auf weiteres Planungssicherheit für die Airline, die zum Reiseunternehmen Thomas Cook gehört, der vor einiger Zeit pleitegegangen war.
Für zahlreiche Reiseveranstalter stellt Condor ein wichtiger Partner dar. Daher gehört Condor bislang auch zu den Unternehmensteilen von Thomas Cook, die durchweg profitabel sind. 4900 Menschen arbeiten für Condor und nahezu 60 Flugzeuge werden von der Airline betrieben. Das Unternehmen fällt nun in ein sogenanntes Schutzschirmverfahren. Damit soll nun nicht nur die Zeit im Winter überbrückt werden, sondern auch ausgeschlossen werden, dass Gelder aus der Airline abgezogen werden, um sie der insolventen britischen Muttergesellschaft zuzuführen. Man werde nun „im Interesse der Fluggäste zur ordnungsgemäßen Aufrechterhaltung der Flugdienste beitragen“, sagte hierzu die Kommission der Europäischen Union. Dazu sei es aber erforderlich, dass Condor strenge Auflagen einzuhalten habe. Der Betrag von 380 Millionen Euro fließe zudem in Raten. Die Fluggesellschaft sei verpflichtet, im Rahmen eines wöchentlichen Berichtes den Liquiditätsbedarf nachzuweisen. Die Bundesrepublik habe zudem sicherzustellen, dass die Airline entweder umfassend neu strukturiert werde, um rentabel wirtschaften zu können, oder aber den Kredit nach einem halben Jahr zurückzahlen zu können.
Kritik war in der Zwischenzeit an der Preispolitik von Condor laut geworden. Nachdem der Staatskredit zugesichert worden war, hatte die Airline ihre Ticketpreise teilweise deutlich gesenkt. Den Vorwurf, hier Preisdumping zu betreiben, hatte Condor indes zurückgewiesen.