Wenn es einem Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen unmöglich wird zu arbeiten, sollen Berufsunfähigkeitsversicherungen einspringen und den Lebensunterhalt sichern. Eine Studie zeigt nun, dass manche Versicherer aber nicht zahlen.
Ein Viertel aller Deutschen besitzen eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese soll dann helfen, wenn beispielsweise bei chronischen Schmerzen der derzeitige Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Eine aktuelle Studie hegt nun aber ernste Zweifel, dass derartige Versicherungen auch wirklich immer einspringen, wenn Krankheiten oder Beschwerden ursächlich sind, dass ein erlernter Beruf dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden kann. So sei es oftmals schwierig, dass ein Schadensfall überhaupt von einer Versicherung als solcher anerkannt werde. Die Studie zeigte hierbei auf, dass jeder siebte Antrag von Versicherten auf Berufsunfähigkeit abgelehnt werde. Obwohl überall gleiche rechtliche Rahmenbedingungen herrschten, seien die Unterschiede erheblich. Gerade schwammige Begriffe und Definitionen seien, so die Herausgeber der Studie, oftmals ursächlich dafür, dass Anträge keine Aussicht auf Erfolg hätten. Oftmals sei auch das Leistungsverhalten intransparent dargelegt. Verbraucher seien damit „faktisch orientierungslos“, so Claus-Dieter Gorr vom Dienstleister PremiumCircle, der sich für die Untersuchung verantwortlich zeigt.
Es sei oftmals nicht klar, wann ein Leistungsfall eintrete, da oftmals anstelle klarer Definitionen eher Interpretationen verkauft werden würden. Die Klage gegen die Versicherung sei manchmal der einzige Weg, zu klären, ob der Schadensfall durch die Versicherung abgedeckt sei. Klagt ein Versicherungsnehmer gegen die Versicherung, seien seine Chancen vor Gericht ebenfalls kaum vorherzusagen. Manche Unternehmen würden alle Klagen gewinnen, während andere in acht von zehn Fällen die Klage verlieren würden.
Auch die Zeit, bis ein Antrag bearbeitet sei, schwanke erheblich. So dauere es im Durchschnitt zwischen einem und sieben Monaten, ehe eine Gesellschaft über den Antrag des Versicherten entschieden habe.
PremiumCircle hat für die Untersuchung im Herbst des letzten Jahres 62 Versicherungen befragt. Einige Versicherten hatten allerdings im Vorfeld jede Zusammenarbeit abgelehnt. Dazu zählten die Allianz ebenso wie die HUK oder die Ergo-Versicherungsgruppe.