Die Übernahme des deutschen Autobauers Opel durch den französischen Konkurrenten PSA ist von der Kommission der EU genehmigt worden. Die Behörde hätte hier eingehend geprüft und den Vorgang ohne Auflagen genehmigt. Wettbewerbsrechtliche Bedenken habe man in Brüssel nicht.
In Brüssel hat die Kommission der Europäischen Union (EU) zugestimmt, dass der französische Konzern PSA mit seinen Marken Peugeot und Citroen den deutschen Autobauer Opel mit Sitz im hessischen Rüsselsheim übernehmen darf. Die Behörde teilte mit, dass es keine Auflagen geben würden. Das Vorhaben könne damit durchgeführt werden, da man keinerlei Sorge habe, dass hier wettbewerbsrechtliche Probleme entstünden. Die EU-Kommission begründet dies mit den vergleichsweise geringen Marktanteilen, die beide Hersteller zusammen in den betroffenen Märkten hätten. Auffällig seien lediglich die Märkte in Polen sowie in Estland. In diesen beiden Ländern habe man künftig einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent. Allerdings seien die Zuwachsraten in beiden Märkten jeweils geringer als fünf Prozent. Die Kommission unterstrich, dass der Wettbewerb, dem sich beide Unternehmen in Europa stellen müssten, weiterhin hart sei. So sehe man sich der Konkurrenz durch andere europäische Hersteller wie auch durch asiatische Autobauer ausgesetzt. Auch der amerikanische Hersteller Ford spiele hier eine große Rolle.
Dies bedeutet nun grünes Licht für die insgesamt 2,2 Milliarden Euro schwere Übernahme von Opel durch PSA. Die Franzosen planen nun, die Transaktion noch in diesem Jahr abzuschließen, nachdem man bereits im März erstmals offiziell die Absicht bekannt gab, Opel von der amerikanischen Mutter General Motors mit Sitz in Detroit übernehmen zu wollen. Dies bedeute, dass somit nach Volkswagen die Nummer zwei der europäischen Autohersteller entstehen würde. Opel teilte nun mit, dass bereits Ende des laufenden Monats alle Verträge abgeschlossen sein könnten.
Gleichzeitig versprach Carlos Tavares, Chef von PSA, dass Opel „so deutsch wie möglich“ bleiben solle. So könnten sich die Marken untereinander besser ergänzen. Allerdings verfolgt Tavars auch einen ehrgeizigen Zeitplan: Opel müsse spätestens im Jahre 2020 Gewinne erwirtschaften. Große Hoffnungen setzt man dabei vor allem auf Einsparungen durch einen gemeinsamen Einkauf. Auch lehnte er einen pauschalen Fortbestand der Beschäftigtengarantie für die Opel-Mitarbeiter nach 2018 ab. Dann laufen die gültigen Tarifverträge aus. Schützen, so Tavares, würde die Mitarbeiter dann vor allem das Erwirtschaften von Gewinn.