Lufthansa auf Sparkurs

Lufthansa-Chef Carsten Spohr treibt den Umbau des Konzerns weiter voran und macht sich dabei gerade im Lager der Piloten wenig Freunde. Spohr, selbst ehemaliger Pilot will die Position der Billigtochter Eurowings weiter ausbauen und baut zudem die Führungsebene um.
Deutschlands größte Airline baut die Führungsebene um und greift dabei auf ein Konzept der Unternehmensberatung McKinsey zurück. Helfen soll LH-Chef Spohr dabei der selbst von McKinsey stammende Detlef Kayser. Dieser soll künftig den Umbau des Vorstands überwachen. Während Teile der Belegschaft skeptisch reagieren, lobt Spohr den Neuzugang als „frisches Blut“.
Für manche Mitarbeiter ist McKinsey indes die Ursache vieler Probleme. Sie sehen gerade die Vorhaben in Sachen Einsparungen kritisch. Spohr will sich davon aber nicht beirren lassen und hält an seinem Sparkurs weiter fest. Dem fiel nun auch eine komplette Führungsebene zum Opfer: Zusammen mit den Töchtern Swiss und Austrian werde nun das Passagiergeschäft der Lufthansa von einem einzigen Vorstandsposten aus geführt. Eurowings indes rückt verstärkt in den Fokus und erhält mit Karl Ulrich Garnadt einen eigenen Passage-Chef.

Das Kerngeschäft der Kranich-Airline kommt weiterhin nicht richtig in Fahrt. Daher will Spohr künftig weitere Teile des Betriebs in die Billig-Airline Eurowings verlagern. Die Bezahlung unter dem Dach von Eurowings ist durchweg schlechter als bei der Konzernmutter Lufthansa, wo nach wie vor die besten Gehälter der Branche üblich seien.
Hier sind die Fronten weiter verhärtet. Zwar hatten viele der Piloten auf Verständnis für die eigene Situation seitens Spohr gehofft, doch dessen Vorgehen, den letzten Streik der Piloten durch den Gang zum Arbeitsgericht auszuhebeln, zeigte, dass von dieser Seite künftig nichts mehr zu erwarten sei. Spohr wird wohl den Konzernumbau auch gegen den Willen des fliegenden Personals weiter vorantreiben. Dieser macht indes nicht die Piloten, sondern „den Markt“ für die Probleme der Lufthansa verantwortlich: In der jüngsten Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift „Lufthanseat“ spricht er darüber, dass die Konkurrenz der Billig-Airlines wie auch der Fluggesellschaften aus der Golfregion dem Unternehmen gar keine andere Wahl lasse. Unwiderruflich vorbei seien „die guten alten Zeiten“, betonte Spohr dabei und wehrt sich gleichzeitig gegen den Vorwurf der Gleichmacherei. Kein Personal der Lufthansa müsse eine Eurowings-Uniform tragen und auch Kunden der Airline „Swiss“ werden auch künftig noch „Swissness“ spüren, die das Fliegen dort an Bord auch künftig zum Erlebnis mache.

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