Einer Studie der ING zufolge droht Sparern ein Schaden aufgrund der Corona-Pandemie. Die Experten sehen dennoch Hoffnung für die Anleger.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf deutsche und europäische Sparer ist Gegenstand einer Studie der ING, die sich dazu den Zeitraum des ersten Quartals 2020 angeschaut hat. Die Studie trägt den vielsagenden Titel „Unser Geld & Covid 19“, zusammen mit dem prägnanten Untertitel „Wie gewonnen, so zerronnen“. Der Studie zufolge seien die Auswirkungen, die die Pandemie auf das Vermögen der Anleger hatte, teilweise verheerend. So müssten europäische Sparer einen Verlust in Rekordhöhe verkraften, da sich deren Finanzvermögen um 771 Milliarden Euro verringert habe. Das entspricht einem Rückgang von 3,0 Prozent, wenn man als Referenz den Monat Dezember 2019 heranzieht. Betrachte man die letzten zwanzig Jahre, dann sei dies der größte Verlust von Finanzvermögen, betonen die Fachleute. Dies übertreffe sogar das Minus aufgrund des Platzens der Dotcom-Blase zu Zeiten des ersten Quartals 2001. Hier habe das Minus 2,6 Prozent ausgemacht. Allerdings seien die Auswirkungen auf europäischer Ebene unterschiedlich stark ausgeprägt. Deutsche Sparer, so die Studie, seien sogar recht gut davongekommen. Hier haben man 128 Milliarden verloren, was ein Minus von 2,0 Prozent bedeute.
Grund für Panik oder größere Sorgen bestünde ohnehin nicht, sagen die Analysten von ING, denn nahezu alle Länder seien gegenüber dem Vorjahr im Plus. Verluste haben lediglich die Sparer in vier Einzelstaaten gemacht und benannten konkret Griechenland, Italien, Belgien wie auch Spanien, wobei die Verluste in Griechenland am stärksten ausgeprägt seien.
Hierzulande hätten die Anleger ihren Fokus auf Bargeld und Aktien gerichtet. Während die großen Verlierer die Bankeinlagen gewesen seien, hätten insbesondere Aktien profitiert. Investitionen in diese Anlageform hätten um 15 Prozent bzw. 14 Milliarden Euro zugelegt.
Zudem sei der Ausblick auf die Zukunft positiv. Hier gehe man davon aus, dass mit einer Erholung der Kapitalmärkte auch das Vermögen der Sparer wieder steigen werde. So dürfte das deutsche Finanzvermögen bald schon wieder um 3,4 Prozent bzw. 212 Milliarden Euro zugelegt haben und die Gesamtsumme von 6,55 Billionen Euro erreichen. Davon sei bereits für den Zeitraum Juni 2020 auszugehen.