Trotz weltweiter Krisen: Rohstoffmärkte bleiben weitgehend stabil

Weltweite Krisen wie der zwischen Russland und der Ukraine oder auch im Irak sollten eigentlich gravierende Folgen auf die Rohstoffmärkte der Welt haben. Derzeit aber steigen nur einige Rohstoffpreise. Der Ölpreis wird indes gedrückt durch die aktuell hohen Fördermengen.
An den globalen Rohstoffmärkten herrscht derzeit Verwirrung. Während in den letzten  Jahren Konflikte meist zu Hamsterkäufen führten, da hier Unterversorgung befürchtet wurde, ist davon aktuell nicht viel zu spüren. Reserven sind nach wie vor genug vorhanden. Trotz zahlreicher Krisen sinkt vor allem der Rohölpreis weiter und liegt aktuell bei 102,50 US-Dollar pro Barrel. Um sieben Prozent hat der Rohölpreis allein in den letzten drei Monaten nachgegeben. Es herrsche aktuell eher ein Über- denn ein Unterangebot, so Steffen Bukold von EnergyComment aus Hamburg.
Der Grund liegt zum Teil auch im Fracking begründet, das vor allem in den USA vorangetrieben wird und das derzeit dort für einen Ölboom sorgt. So reicht bereits die sinkenden Nachfrage in den USA aus, um den globalen Ölmarkt zu stabilisieren, da die Vereinigten Staaten neben China und Japan zu den größten Verbrauchern weltweit zählen. Hedgefonds und Spekulanten ziehen sich anscheinend nun auch stärker aus diesem Markt zurück, auch wenn dauerhaft nicht damit zu rechnen ist, dass der Ölpreis unter 100 US-Dollar für das Barrel fallen dürfte.


Die weltweiten Rekordernten aufgrund des warmen Sommers führten weltweit zudem zu niedrigen Rohstoffpreisen bei Gemüse und Getreide. Der Weizenpreis ist seit Monaten auf konstant niedrigem Niveau und bewegt sich aktuell bei rund 557 Cent pro Scheffel. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Mais. Hier liegt der Preis pro Scheffel derzeit bei rund 370 Cent.
Probleme gibt es aber aktuell bei der Ernte von Haselnüssen. Das regnerische Frühjahr machte vor allem der türkischen Schwarzmeerküste zu schaffen, wo weltweit die meisten Haselnüsse wachsen. Dort wurden große Teile der Ernte zerstört. Während 2013 noch über 500.000 Tonnen geerntet werden konnten, dürften es dieses Jahr gerade einmal 370.000 Tonnen sein. Hier ist nun mit steigenden Preisen zu rechnen. Herstellerfirmen wie Ferrero, die aus der Türkei einen großen Anteil ihrer Nüsse beziehen, überlegen nun, Nüsse in den USA zuzukaufen.

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