In China, dem wichtigstem Absatzmarkt für Volkswagen, boomt die Nachfrage nach Fahrzeugen mit dem VW-Logo. Um fast 14 Prozent steigen im Reich der Mitte die Verkaufszahlen und beschert dem Wolfsburger Autohersteller dringend erforderliche Einnahmen.
Chinas Automarkt erweist sich als wichtige Stütze, um den Volkswagen-Konzern aus den Folgen der Abgasaffäre heraus zu helfen. Nachdem in den Vormonaten der Absatz in China zunächst eher mittelprächtig verlaufen war, stiegen im Monat Januar nun die Absatzzahlen um fast 14 Prozent an. Der Wolfsburger Autobauer kann damit zum ersten Mal nach neun Monaten wieder ein Plus bei der weltweiten Auslieferung seiner Fahrzeuge vermelden. Um 3,7 Prozent stieg im Jahresvergleich der Absatz auf nunmehr 847.000 PKW. China ist der wichtige Absatzmarkt für den deutschen Hersteller. Global betrachtet liegt nach Eigenangaben von VW das Plus bei den Verkäufen bei 2,8 Prozent.
Dabei zieht Volkswagen ein aus der Entwicklung der Weltmärkte ein uneinheitliches Fazit. In Russland und Brasilien sei die Lage weiterhin angespannt, während in China die Geschäfte wieder Fahrt aufnehmen würden, so Konzernchef Matthias Müller in Wolfsburg. Dies ist umso wichtiger, weil die Hälfte aller produzierten Fahrzeuge in China abgesetzt werden. In Deutschland hingegen wuchs der Absatz nur marginal um 0,4 Prozent, während der Konzern für Westeuropa ein Plus von 2,9 Prozent vermelden kann. Für Volkswagen sind solche Erfolgsmeldungen wichtig, um möglichst schnell die Folgen des Abgasskandals überwinden zu können. Dieser ist für den Autohersteller mit hohen Kosten verbunden. Weltweit müssen etwa 11 Millionen Fahrzeuge, die mit verbotener Software ausgestattet sind, zurückgerufen werden. Auch juristisch könnte dies ein Nachspiel haben, denn in Deutschland ermittelt hier die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen des Verdachts auf Betrug. Anhänglich sind zudem Schadensersatzklagen.
Doch nicht nur die Kernmarke Volkswagen kann profitieren. Auch die Töchter Audi, Skoda und Porsche sind wieder auf der Überholspur. Porsche vermeldet fast ein Viertel mehr Verkäufe. Audi setzte vier Prozent und Skoda fünf Prozent Fahrzeuge mehr ab. Mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent bildet die spanische Tochter Seat das Schlusslicht bei den Zuwächsen.