Adidas will Reebok abstoßen

Nach 15 Jahren will sich der deutsche Sportartikelhersteller Adidas wieder von seiner US-Tochter Reebok trennen. Der Fokus von Adidas soll künftig allein auf der eigenen Marke liegen, um so weltweit besser agieren zu können.
Lange hielten sich die Gerüchte um Reeboks Zukunft, aber nun hat es Adidas als Besitzer der US-Marke offiziell gemacht, dass man sich von der Tochterfirma trennen will. Man werde nun den formalen Verkaufsprozess einleiten, sagte das deutsche Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach. Man sei zu der Erkenntnis gelangt, dass beide Firmen „ihr Wachstumspotenzial unabhängig voneinander deutlich besser ausschöpfen“.
Man wolle nun für die Marke Reebok eine „erfolgreiche Zukunft“ gewährleisten, hieß es bei Adidas weiter. Im Rahmen einer Mitteilung sagte Vorstandschef Kasper Rorsted, dass man langfristige Wachstumschancen in der Sportartikelbranche als „sehr attraktiv“ erachte. Dies gelte insbesondere für „ikonische Marken“, so Rorsted. Allerdings bedeutet dieser Schritt auch, dass man ab dem ersten Quartal 2021 in der Bilanz Reebok als „aufgegebenen Geschäftsbereich“ ausweisen werde. Wie man die Marke Adidas bis 2025 aufstellen wird, soll bei einem virtuellen Investoren- und Medientag am 10. März 2021 bekannt gegeben werden.


Im Jahre 2006 hatte Adidas die Marke Reebok erworben und seinerzeit 3,1 Milliarden Euro dafür gezahlt. Damit wollte man insbesondere gegen den Wettbewerber Nike die eigene Position ausbauen und Marktanteile gewinnen. Allerdings konnte die US-Marke die in sie gesetzten Erwartungen nie erfüllen. Inzwischen wird der Kauf als der teuerste Fehlkauf in der Unternehmensgeschichte von Adidas bewertet. Dass man hier nicht endlos gewillt war, dies hinzunehmen, machte Adidas-Chef Rorsted bereits 2016 deutlich, als er sein Amt antrat. Hier sagte er, dass er bei Reebok eine deutliche Verbesserung erwarte.
Nun waren seit geraumer Zeit Spekulationen aufgekommen, wie es mit der US-Marke weitergehen soll. Schon im November 2020 hatte die Zeitung „Financial Times“ geschrieben, dass man bei den Finanzinvestoren Permira und Triton über den Kauf von Reebok nachdenke. Nun soll die Investmentbank JP Morgen damit beauftragt werden, den Verkauf der US-Marke abzuwickeln. Experten gehen derweil davon aus, dass dies eine Milliarde Euro einbringen könne.

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