Diverse Hersteller von LKW haben bereits eine Strafe in Höhe von 3,8 Milliarden Euro bezahlt. Diese Kartellstrafe resultiert aus illegalen Preisabsprachen. Der Bahn ist dies jedoch nicht genug und fordert Schadensersatz. Es geht dabei unter anderem um die Hersteller MAN, Iveco und Daimler, für die es nun nochmals teurer werden könnte. Denn: Es geht um 35.000 Fahrzeuge.
Die am LKW-Kartell beteiligten Firmen werden von der Deutschen Bahn auf Schadenersatz verklagt. Die Klage richtet sich gemeinschaftlich gegen Hersteller wie etwa Daimler oder dem inzwischen zu Volkswagen gehörenden LKW-Hersteller MAN. Dies bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Bahn und berief sich dabei auf einen Bericht in der „Süddeutschen Zeitung“. Betroffen sind demnach die Hersteller MAN, Volvo/Renault, Daimler, Iveco und DAF. Gegen diese Unternehmen werde in den kommenden Tagen eine Klage eingereicht werden.
Die Deutsche Bahn wird in der Logistiksparte vertreten durch das Unternehmen DB Schenker. Das Tochterunternehmen der Bahn wird dabei auch als Repräsentant von 40 weiteren Betrieben sowie der Bundeswehr auftreten. Die Süddeutsche Zeitung berichtet weiter, dass all diese Unternehmen wie auch die Bundeswehr ihre Ansprüche an die Bahn abgetreten haben. Auch genannt werden dabei Handels- wie auch Logistikfirmen und die Betreiber der deutschen Flughäfen. Die Unternehmen, vertreten durch die Deutsche Bahn, argumentieren damit, dass ihnen beim Kauf von Lastkraftwagen bedingt durch die geheimen Absprachen ein Schaden in beträchtlicher Höhe entstanden sei.
Betroffen seien insgesamt mehr als 35.000 Fahrzeuge. Das Einkaufsvolumen habe zwei Milliarden Euro betragen, wie aus der Klage hervorgeht, die dem Landgericht München vorliegt. Nicht ersichtlich ist hier indes, wie hoch der geforderte Schadensersatz sein soll. Seitens der beklagten Hersteller war bis dato keine Stellungnahme zu erhalten. Man sehe die Klage jedoch durchaus kritisch, wolle sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber nicht zu Details äußern. Zunächst werde man die Ansprüche der Klägerin prüfen, sagte eine Sprecherin des Daimler-Konzerns. Man werde jedoch auch in Erwägung ziehen, gegen unberechtigte Ansprüche vorzugehen.
In den Jahren 1997 bis 2011 sollen nach Mitteilung der EU-Kommission zahlreiche Hersteller von LKW Absprachen zu Preisen getroffen haben. Dies ist verboten. Infolgedessen hatte die Kommission seinerzeit eine Buße in Rekordhöhe verhängt. 3,8 Milliarden Euro mussten die Hersteller zahlen. Durch die nun eingereichte Klage auf Schadenersatz könnten somit weitere finanzielle Folgen auf die betroffenen Unternehmen zukommen.