Chinas Wirtschaft ist um eine Negativschlagzeile und einen Korruptionsskandal reicher: Am Samstag wurde der Chef von Chinas größtem Telekommunikationsanbieter China Telecom in Polizeigewahrsam genommen: Gegen Chang Xiaobing wird wegen des Verdachts auf Korruption ermittelt. Der Börsenkurs war zuletzt wieder gestiegen – wie es nun weitergeht, ist offen.
Gegen einen chinesischen Spitzenmanager wird aktuell ermittelt. Der Verdacht lautet auf Korruption und im Fadenkreuz der Ermittlungen steht ausgerechnet Chang Xiaobing, der Chef des größten Konzerns aus dem Bereich Telekommunikation im Reich der Mitte, China Telecom. Dies teilte am Samstag die Kommunistische Partei mit, nachdem bereits die Führung des Telekommunikationsanbieters informiert worden war. Chang sei verschwunden und in der kommenden Woche sei ein Treffen mit übrigen Mitgliedern des Top-Managements angesetzt gewesen. Dies müsse nun auf einen anderen Termin gelegt werden. Auch Changs Büro sei inzwischen von den Behörden versiegelt worden, weiß die englischsprachige chinesische Zeitung „Global Times“.
Chang war erst seit August zum Chef von China Telecom berufen worden, nachdem er zuvor die Leitung von China Unicom innehatte – ebenfalls ein Konzern aus dem Bereich der Telekommunikation, das sich indes im Staatsbesitz befindet. Bei China Unicom war Chang elf Jahre tätig. Dem Manager werde seitens des Anti-Korruptionsgremiums der Kommunistischen Partei ein „schwerwiegendes Fehlverhalten“ vorgeworfen. Weitere Details werden zwar nicht genannt, doch verbirgt sich hier im allgemeinen Sprachgebrauch der Vorwurf der Korruption. Ob sich dies allerdings auf Changs Tätigkeit bei China Telecom oder aber bei China Unicom bezieht, lassen die Behörden derzeit offen. Es besteht jedoch die Vermutung, dass es sich auf Changs frühere Tätigkeit bezieht. Für Anleger dürfte dies eine weitere Hiobsbotschaft darstellen, da der Aktienkurs von China Telecom derzeit nur bedingt Grund zur Freude war. Erst am 14. Dezember hatte die Aktie mit 0,41 Euro den tiefsten Stand des Monats Dezember 2015 erreicht, um sich dann langsam wieder zu erholen. An Heiligabend wurde der Anteilsschein mit 0,424 Euro gehandelt. Allerdings kann dies bei weitem nicht an den Jahreshöchstkurs 0,714 Euro vom Juli anknüpfen.