Mit einem Wachstum von gerade einmal 0,1 Prozent im dritten Quartal ist Deutschland gerade noch um die Rezession herumgekommen. Vor allem die Exporte wie auch der private Konsum waren dafür verantwortlich, dass es am Ende noch zu einem minimalen Wachstum reichte.
Berlin – Ganz knapp ist die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland im dritten Quartal der Rezession entkommen. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Monaten Juli bis September vergleichen mit dem Vorquartal um lediglich 0,1 Prozent. Dies teilte das Statistische Bundesamt am vergangenen Freitag in Berlin mit. Zudem revidierte man die Daten des zweiten Quartals und korrigierte die ursprüngliche vermeldete Wirtschaftsleistung mit einem Minus von 0,2 auf nunmehr minus 0,1 Prozent nach oben. Das nun die Wirtschaft wieder – wenn auch nur geringfügig wächst – dürfte vor allem psychologisch gesehen wichtig sein, denn ab einem Rückgang von zwei Quartalen in Folge spricht man unter Wirtschaftsexperten von einer Rezession. Vor allem der Konsum der privaten Haushalte dürfte ursächlich dafür sein, dass die Wirtschaft nicht erneut ins Minus geriet. Auch die Exporte hätten zugelegt und seien stärker als die Importe, erklärten die Statistiker. So legte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich mit dem dritten Quartal des Vorjahres um 1,2 Prozent zu, so dass es auch in Bezug aufs Gesamtjahr 2014 noch für ein Plus von 1,2 Prozent reichen dürfte. Was das nächste Jahr angeht, liegen die Expertenmeinungen indes weit auseinander: Während die Bundesregierung noch optimistisch nach 2015 blickt und hier ein Wachstum von 1,3 Prozent erwartet, rechnen die Wirtschaftsweisen nun mit einem Rückgang um 1,0 Prozent. Die deutsche Wirtschaft, so der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands DIHK, Martin Wansleben, leide unter den internationalen Krisen. Auch das Vertrauen in die nationale Politik sei derzeit wenig ausgeprägt.
Der Blick ins europäische Ausland indes zeigt, dass die französische Wirtschaft aktuell wieder stärker wachse: So legt das französische Bruttoinlandsprodukt um dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent zu und wächst damit zum ersten Mal in 2014 wieder. Sorgen mache weiterhin Italien: Hier schrumpft das BIP im dritten Quartal um weitere 0,1 Prozent, nachdem bereits im Frühjahr ein Rückgang um 0,2 Prozent verzeichnet worden war.
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